Nuclear and Hightech - Waffen |
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Abschnitt 1 Vorwort Stand der Wissenschaft Rückblick Smog 1952
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2 Sendeenergie erwärmt die Luftmoleküle
Unsere Beiträge zum Naturschutz "muna 2003:
Interaktv:
Abschnitt
3
Link: © Klaus-Peter Kolbatz |
The controversial plan to build a nationwide shield
against conventional or nuclear armed missiles is under intense scrutiny both
within the United States and worldwide.
During a congressional hearing on Russian espionage in 2000, this mockup
of a briefcase-size nuclear weapon was displayed as an example of a weapon
that could fall into the wrong hands. The model is based on unclassified
data on the components in an atomic artillery shell. It is a
plutonium-fueled gun-type atomic weapon having a yield of one-to-10
kilotons. |
Here’s a look at the effect of
different doses of radiation on the human body after acute, whole-body
exposure. Rad - radiation absorbed dose - is the amount of radiation that
bombards a body. <<< Click arrows on the scale for details on how radiation exposure can affect the human body. Source: United States Nuclear Regulatory Commission |
HIGHTECH-KRIEG
VIDEO
"Mikrowellenwaffe"
Andere, noch vor kurzem kaum denkbare Ansätze nehmen derweil sehr konkret Gestalt an. Als Informationskrieger der ersten Stunde würden in einem Irak-Krieg, wie schon vor gut einem Jahr im Afghanistan-Krieg, Angehörige von Spezialeinheiten Ziele ausspähen und die entsprechenden Daten per Laptop an Kampfflugzeuge und Bomber übermitteln. Neu im Arsenal der Späher ist das Drachenauge der US-Marines. Das nur rund zwei Kilogramm schwere "Dragon Eye" passt in einen Rucksack. Seine Videobilder von feindlichen Stellungen funkt der Mini-Flieger auf einen kleinen Monitor, den Soldaten am Handgelenk tragen können. Die aus Flugzeugen, Drohnen und Bodenspähern übermittelten Daten würden US-Truppen einen nahezu umfassenden Überblick übers Kampfgeschehen geben. Als so immens wird der Vorsprung durch moderne Informations- und Waffentechnologie eingeschätzt, dass ein potenzieller Widerstand irakischer Truppen als aussichtslos gilt. Dennoch plagen die Planer unter US-General Tommy Franks zwei mögliche Horrorszenarien.
Der zweite militärische Alptraum kreist um Häuserkämpfe in Bagdad. Eine Stadt Straßenzug für Straßenzug freizukämpfen, gilt als eine der verlustreichsten Arten der Kriegsführung. Zuletzt starben 1993 bei Straßenkämpfen in Mogadischu 18 Angehörige einer US-Eliteeinheit.
Von ganz anderer Qualität sind sogenannte nichttödliche Waffen, an denen in Labors der US-Streitkräfte seit langem geforscht wird. Dazu zählen akustische Systeme, chemische Stoffe aber auch eine spezielle Variante der Mikrowellen-Waffentechnik. Ein Mittel der Wahl, um Menschen akustisch zu quälen, sind besonders niederfrequente, für das menschliche Ohr nicht wahrnehmbare Schallwellen. Es gibt "akustische Geschosse", die über Antennen so intensive Niederfrequenzstrahlung abgeben, das potenzielle Opfer Traumen erleiden. Abhängig von der Frequenz und der Intensität der Beschallung leidet das Opfer an Übelkeit, Durchfall und Orientierungsverlust. Schädigungen innerer Organe können jedoch auch zum Tod führen.
Ähnlich perfide wäre der Einsatz einer Waffe, die der "Active Denial" Technologie angehört. Der Begriff, hier etwa mit "forciertes Verbot" zu übersetzen, steht für das Bestreben, Menschen aus Häusern oder von Plätzen zu vertreiben. Genaue Daten der Waffen sind unbekannt, doch sollen Militärforscher im Auftrag der US-Marines daran arbeiten, eine rollende Active-Denial-Kanone zu bauen. Ihre Wirkungsweise: Sie lenkt Mikrowellen einer bestimmten Wellenlänge auf die potenziellen Opfer - auch durch Mauern hindurch. Auf bis zu 750 Meter Distanz soll die Mikrowellenkanone wirksam sein. Für die Bestrahlten eine äußerst irritierende Erfahrung: Ihre Haut erhitzt sich schlagartig auf 55 Grad. Ob die Strahlung im Nahbereich zu schweren Verbrennungen und Tod führen kann, wissen bislang nur die, die mit ihr experimentieren. |
DER HIGHTECH-KRIEG
"Schock und Schrecken"
Von Ulrich Jaeger
Die Strategen im Pentagon planen unbeirrt den Krieg, ihr Arsenal ist Furcht
erregend. Für die Invasion im Irak verfügen die Amerikaner über eine
beispiellose Auswahl an Hightech-Waffen - darunter Systeme, die noch nie zuvor
eingesetzt wurden.
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Schwierig zu orten, ziehen die 13,4 Meter langen Fernaufklärer in fast 20 Kilometer Höhe dahin. Mit optischen-, Infrarot- und Radarsensoren ausgestattet, vermögen sie 24 Stunden lang nonstop zu patrouillieren, was sich auf dem Boden tut. Ob Nacht oder Tag, Wolken oder Dunst, viel entgeht ihnen nicht: Während einer Spähschicht können sie auf einer Fläche, die einem Drittel des Landes an Euphrat und Tigris entspricht, fast jedes Ziel ausmachen - es muss nur größer als eine Frisbeescheibe sein.
Entschließt sich die Supermacht USA in den nächsten Wochen zum Angriff auf den Irak, folgt, was Experten als erster Krieg des Informationszeitalters gilt. Gemessen an dem Hightech-Gerät, das die Amerikaner diesmal einsetzen könnten, sagt der Armee-Historiker und ehemalige US-Generalmajor Robert Scales, war der Golfkonflikt von 1991 "der letzte der Maschinenzeit-Kriege".
Die Strategie: Attackieren, schocken, überrollen
Am Anfang der neuen kriegerischen Ära stünde vermutlich eine Phase, die Planer des US-Verteidigungsministeriums Pentagon "Schock und Schrecken" nennen: Binnen 48 Stunden, so das wahrscheinlichste Angriffszenario, sollen irakische Führung und das Militär so weit gehend lahm gelegt sein, dass US-Truppen den Vormarsch auf Bagdad beginnen können.
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Erstmals könnten Mikrowellenbomben weite Teile des irakischen Kommunikationssystems lähmen. Rollen irakische Panzerverbände zur Schlacht, werden Kampfhubschrauber einer neuen Generation mit überlegener Waffenelektronik auf sie warten.
Vom Verlauf eines Krieges dürfte es abhängen, ob auch "nicht-tödliche" akustische oder chemische Kampfmittel zum Einsatz kommen. Waffen, die bei Angegriffenen etwa zu Übelkeit und Ohnmacht führen. Im potenziellen Schreckensarsenal finden sich aber auch rollende Mikrowellenkanonen, die durch Mauern hindurch die Haut von Häuserkämpfern schlagartig erhitzen könnten.
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Möglich macht das vor allem ein Korsett mit aktiven Steuerflächen, das herkömmlichen Bomben angelegt wird und sie zu JDAM ("Joint Direct Attack Munition") aufwertet. Zur Steuereinheit gehören ein Lenkcomputer und "GPS"-Geräte. Mit Hilfe der Satellitensignale des Global Positioning System können die Lenkbomben bis auf etwa drei Meter genau ins Ziel geführt werden.
Äußerste Präzision erfordert auch eine Waffe, die Iraks Telekommunikations- und Computernetz schocken soll. Die "High-Power Microwave" (HPM) wurde noch nie in einem militärischen Konflikt eingesetzt. Ob die Hochenergie-Mikrowellen nicht nur unter Testbedingungen sondern auch im Kampfeinsatz fähig sind, Elektronik massenhaft zu stören, ist freilich noch ungewiss.
Von Marschflugkörpern punktgenau ins Ziel getragen, erzeugen die Waffen einen Mikrowellenpuls, der über eine mit der Waffe gekoppelte Antenne abgestrahlt wird. Reichen im Passagierjet schon die schwachen Felder eines Handys, um Bordcomputer zu stören, soll der immense elektromagnetische Schock der HPM im Umkreis von mehreren hundert Metern vom Handy bis zum Herzschrittmacher jedwede Elektronik schlagartig mattsetzen.
Davon erhoffen sich die US-Strategen einen jähen Blackout der wichtigsten Kommunikationslinien des Irak. Selbst tief verbunkerte Kommandozentralen, die von Bomben nicht zu zerstören sind, trifft die Mikrowellenwaffe. Denn jede Versorgungsleitung, die den Bunker mit der Oberfläche verbindet, wird zum Leiter der Chaosstrahlung.
US-Kampfhelikopter: Parallelangriff auf 16 Ziele
Für den Kampf gegen irakische Panzerverbände verfügen die Amerikaner über Waffensysteme, deren Präzision und Vernichtungskraft die der letzten Golfkriegsgeneration weit übertrifft. So zerstörten Kampfhubschrauber vom Typ "Apache" 1991 mehr als 500 irakische Panzer und hunderte gepanzerter Fahrzeuge.
Die neue Rothaut-Generation trägt den Beinamen "Longbow", Langbogen.
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Schaurige Gefechtsfeld-Premiere könnte auch die "Brilliant Anti-Armor Technology" (BAT) feiern. Jeweils 13 der "brillanten" Panzerbrecher würden mit einer Rakete über ein Gefechtsfeld geschossen. Einmal ausgestoßen, entfalten die antriebslosen Geschosse Leitwerk und jeweils vier Gleitflügel.
Versehen mit Wärmesensoren sucht die Gleitgranate nach der Abwärme von Motoren. Lauern Panzer, Fahrzeuge oder Raketenwerfer mit abgestellten Aggregaten auf den Feind, täuscht BAT das nicht. Denn nach Art einer Fledermaus ("bat") tastet die Munition ihr Zielgebiet auch akustisch nach potenziellen Opfern ab.
Für die Attacke auf Panzerverbände taugen auch smarte Fallkörper. Jeweils zehn davon stecken in einem Behälter, der von Jets überm Kampfgebiet abgeworfen wird. Nach dem Abwurf springt die Submunition aus dem Abwurfbehälter und schwebt an Fallschirmen herab. In einer vorher festgesetzten Höhe fliegen dann jeweils vier puckförmige Scheiben aus den Schwebebehältern. Entdecken die Pucksensoren ein Ziel, feuern sie ein panzerbrechendes Geschoss ab.
Lesen Sie am Freitag im zweiten Teil: High-tech-Waffen für die Gegenwart, Alpträume für die unmittelbare Zukunft. Längst arbeiten die Entwickler an waffenfressenden Bakterien, Mikrowellen-Waffen, akustischen Geschossen und biochemischen Kampfkeulen.
Referenzwerk:
3.
Auflage März 2004
Deutschsprachige Ausgabe:
„Kapitalverbrechen an unseren Kindern“.
Seiten 329, ISBN 3833406240, Preis 35,- €
auf
CD-ROM, EURO 15,90
Autor/Anschrift:
Klaus-Peter Kolbatz
Titiseestr. 27
D-13469 Berlin